Ehrlich. Queer. Selbstbestimmt. Es ist die Suche nach einer Perspektive und Lebensrichtung, die die Deutsch-Iranerin Mina Richman schon früh zur Musik treibt. In Berlin geboren, aber in der Kleinstadt Bad Salzuflen aufgewachsen, pendelt sie zwischen den Welten und entdeckt in der CD-Sammlung ihrer Tante Schätze wie Joan as Policewoman und Nina Simone. Inspiriert von diesen und aus der Einsamkeit der Corona Pandemie heraus veröffentlicht sie 2022 ihre Debüt-EP „Jaywalker“ mit der sie als beste Newcomerin für den PopNRW Preis nominiert wird. Von ihrem Vater „aus Versehen“ zur Feministin erzogen, wie sie es einmal in einem „Zeit“-Interview formulierte, bediente sie sich für ihren Künstlerinnennamen beim berühmten Cher-Zitat „Mom, I am a rich man“. Mit „Baba Said“ gelingt ihr 2022 ein viraler Hit: ein Lied der Solidarität mit den Protesten im Iran. Aktivismus und Musik zu verbinden, sieht sie nicht als Option, sondern als Verantwortung. Auch ihr Debütalbum Grown Up (2024) greift persönliche und gesellschaftliche Themen auf: das Erwachsenwerden, kulturelle Entwurzelung, mentale Gesundheit, Körperbilder. Entstanden ist ein vielschichtiger Sound zwischen Soul, Folk, Indie und Hip Hop.